Oma geworden
Da wird man ja nicht gefragt. Süß der Kleine wirklich. Aber es ist wahrscheinlich doch anders wenn es nicht die Tochter sondern die Stieftochter ist. Als wir sie zum ersten mal nach der Geburt besucht haben, hatten wir eine Ladung verschiedenster Geschenke mit. Z.Bsp. eine Krabbeldecke, ein Handtuch mit Kapuze, drei kleine Bodys, eine Art Jogginganzug, ein Schlafsack .. Es waren keine Markenprodukte aber alles neu. Da wir nicht wussten ob es ein Junge oder ein Mädchen wird habe ich wegen der Farbe schon so gekauft, dass es für beide Geschlechter passabel war. Ich weiss nicht warum aber anscheinend haben die Sachen nicht gefallen, denn irgendwann später kam dann so beiläufig der Hinweis, dass sie es ja besser finde nur Geld für den Kleinen zu bekommen dann kann sie die Anziehsachen selbst aussuchen nach ihrem Geschmack. Denn Dinge, die ihr nicht gefallen würde sie dem Kind sowieso nicht anziehen. Aha. Das war mal wieder ein Wink mit dem Zaunpfahl. Ok dann bekommt der Kleine ab jetzt keine Kleider mehr gekauft. Aber Geld zu schenken finde ich persönlich bei kleinen Kindern doof. Dann werden es eben Spielsachen beim nächsten mal. Bin ja eh nur die Stiefoma und geduldet. Diese Ablehnung der ganzen Familie ist für mich nicht einfach zu ertragen. Auch die Schwiegermutter ist mir gegenüber so kaltherzig wie nur was. Ich könnte ja einfach drüber stehen und mir denken scheiss drauf aber so einfach geht das eben nicht. Erstens weil wir noch in einem Haus zusammen wohnen und zweitens habe ich meine Heimat verlassen und somit nicht so viel Kontakt mit meiner Familie. Da wäre es schon schön Familienanschluss zu haben. Das erste mal als mir das so entgegen kam war als ich hier eingezogen bin vor fünf Jahren. Da bin ich zu ihr und habe sie gefragt ob es ihr auch recht ist dass ich hier einziehe. Als Antwort bekam ich: Das ist dem Thomas (mein Mann)sein Haus. Das war das erste mal, dass sie mirso vor den Kopf gestossen hat. Das nächste war dann unsere Hochzeit. Sie war die einzige die uns nichts zur Hochzeit geschenkt hat. Ich dachte zuerst da kommt bestimmt noch was aber es kam nichts. Klar, sie hat uns einen Kuchen gebacken und an dem Tag der standesamtlichen Trauung hat sie uns einen kleinen Blumenstrauss in die Küche gestellt als wir heimkamen. Ich konnte es einfach nicht fassen und habe das bis heute nicht wirklich verkraftet, wie man so sein kann. Aber von da an wusste ich bescheid. Deutlicher kann man es ja eigentlich nicht indirekt sagen. Es ist für mich eine sehr schwere Situation hier in diesem Haus. Als ich hier eingezogen bin hab ich mal angefangen zu räumen. Hab dann mal die Hochzeitsschuhe der Ex--Frau aussortiert usw. Zu ihr hat sie ja immer noch ein gutes Verhältnis. Die kommt dann ab und zu hier her und besucht meine Schwiegermutter und geht mal mit ihr ein Eis essen.....Anscheinend ist das immer noch einfacher gewesen für sie zu aktzeptieren, dass die Ex wegen einem anderen Mann sich getrennt hat und mit den Kindern weit weg gezogen ist als eine neue Partnerin an der Seite ihres Sohnes willkommen zu heissen. Ich muss ein schlimmer Mensch sein.